Herzlich Willkommen!
Ich freue mich, Sie auf den Seiten von Sublilium Schaffer begrüßen zu dürfen. Sublilium ist ein Wissenschaftsverlag, der im Bereich kunst- und kulturhistorischer Themen publiziert.
Ganz bewusst arbeite ich mit dem Medium des gedruckten Buches für ein sinnvolles Buch- und Leseerlebnis in einer Qualität, wie ich sie selbst schätze: Und das ist das Mindeste, was ich Ihnen bieten möchte.
Es erwarten Sie hier Bücher zu interessanten Themen und es würde mich sehr freuen, wenn die eine oder andere Ausgabe den Weg in Ihre Bibliothek findet.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Mag. Christopher Schaffer
Das Augustiner-Chorherrenstift Pöllau besaß zu seiner Blütezeit neben dem Stift und seinen Nebengebäuden in Pöllau auch Schlösser und einen Stiftshof in Graz. Die Pröpste von Pöllau prägten die vom Stift verwalteten und betreuten Kirchen in Strallegg, Miesenbach und Unterrohr durch Um- und Ausbauten wie auch deren Ausstattung.
Bernhard Mayrhofer stellt diese Bauten vor, erzählt ihre Geschichte und dokumentiert sie in historischen und aktuellen Fotografien. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Ausstattung der Gebäude, dem Stuck, Fresken und Gemälden: Durch stilistische Untersuchungen ergeben sich neue Zuweisungen an Künstler, manches kann auch korrigiert werden.
Die Maler, Stuckateure und Baumeister, deren Werke in den verschiedenen Bauten beschrieben wurden, werden in einem eigenen Kapitel vorgestellt.
So ergibt sich ein facettenreiches Bild des 400-jährigen Wirkens der Pöllauer Chorherren, das bis heute in der Gestaltung von Pöllau und seiner Umgebung sichtbar ist.
Am 11. April 2024, genau 300 Jahre nach der Anordnung Kaiser Karls VI., ein Armenhaus in Graz einzurichten, wurde die Festschrift "300 Jahre Altenversorgung und Pflege in Graz. Vom Armenhaus zur modernen Geriatrie" präsentiert: Autorin Dr. Elfriede Maria Huber-Reismann und SUBLILIUM-Verleger Mag. Christopher Schaffer mit einem druckfrischen Exemplar der Neuerscheinung.
Die vielfältige Schilderung der 300-jährigen Geschichte des Grazer Armenhauses spannt einen großen Bogen vom Gründungsbefehl, den Kaiser Karl VI. am 11. April 1724 aussprach, bis in die Gegenwart. Betrachtet werden die Bewohner:innen des Hauses und deren Lebensumstände, was sie aßen, was sie tranken und wie sie sich kleideten. Thematisiert werden auch die oftmals schwierige Finanzierung und Verwaltung des Armenhauses, die zahlreichen baulichen Veränderungen im und um das Armenhaus sowie die Entwicklung der Institution zu einem europaweit führenden geriatrischen Gesundheitszentrum, dessen fortschrittliche Arbeit in der Altenversorgung mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.
Vieles ist auch über jene Personen zu erfahren, die in dieser großen Grazer Einrichtung gearbeitet und gewirkt haben, und durch die das Leben in dieser Institution erst möglich wurde. Dem Wandel in der medizinischen Versorgung und der Pflege wird ebenso Aufmerksamkeit geschenkt wie den Veränderungen in der Verwaltung. Einblicke erhält man auch in die Geschichte der Armenhauskirche und deren Benefiziaten. Ziel war es, den Menschen in seiner Zeit in den Mittelpunkt zu stellen und den Blick auf den Alltag der Bewohner:innen frei zu machen.
Hans Brandstetter (1854–1925) und sein sakrales Werk in der Herz-Jesu-Kirche in Graz
14,8 x 21 cm, 264 Seiten
Fadenheftung mit Pappeinband
113 Farb- und 12 Schwarz-Weiß-Abbildunghen
Gebundener Ladenpreis: € 35,–
(zzgl. Porto & Verpackung)
Mit der bildhauerischen Ausgestaltung der Grazer Herz-Jesu-Kirche hat sich Hans Brandstetter ein bleibendes Denkmal gesetzt. Sie beschäftigte den Künstler von 1889 bis 1899 und war sein größter öffentlicher Auftrag. Neben zahlreichen Altären, dem Ziborium und der Kanzel schuf Brandstetter mit dem Bischofsgrab in der Unterkirche ein prachtvolles Hauptwerk des Grazer Historismus.
Die Publikation ist das Ergebnis einer Lehrveranstaltung am Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz, in der sich Studierende mit Hans Brandstetter und seinen bildhauerischen Werken in der Grazer Herz-Jesu-Kirche beschäftigten und einzelne Objekte kunsthistorisch aufarbeiteten. Die Erkenntnisse der Forschungen, ausführliche Erläuterungen der Werke, neu aufgefundenes Quellenmaterial sowie bislang unbekannte Entwurfszeichnungen werden in diesem Buch erstmals veröffentlicht.
Der Band besticht durch exklusiv für dieses Buch aufgenommene Fotografien von Brandstetters Werk.
Diese Publikation, welche nach der Monografie von Brandstetters Sohn Bruno Brandstetter aus dem Jahr 1965 die erste über den Bildhauer ist, zeigt die Bedeutung Hans Brandstetters für die steirische Kunstlandschaft am Ende des 19. Jahrhunderts auf und setzt sich tiefgehend mit seinen Arbeiten in der Herz-Jesu-Kirche auseinander. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der nach wie vor deutlich zu wenig beachteten Grazer Bildhauerkunst des Historismus.
Geschichtsverfassung des berühmten und uralten
Gnadenhausen auf dem
sogenannten Straßengelberg
11 x 17 cm, 612 Seiten
Fadenheftung mit Pappeinband
74 Seiten Kommentar
538 Seiten Schwarz-Weiß-Reproduktion
Gebundener Ladenpreis: € 45,–
(zzgl. Porto & Verpackung)
Sein »Straßengler Wunderbuch« beginnt der Reiner Zisterziensermönch P. Bernardinus Lux mit der Geschichte der Wallfahrtskirche Maria Straßengel.
Im zweiten Teil werden die ...wunderbaren Begebenheiten, gnadenreichen Wirkungen und Wolthaten... beschrieben, die die Anrufungen der »Ährenkleidmadonna«, des Wurzelkreuzes und der heiligen Anna bewirkten, wenn bei Krankheit, Schicksalsschlägen oder einem Unglück göttliche Hilfe die letzte Hoffnung zu sein schien.
Das 1777 in Graz gedruckte, sogenannte »Straßengler Wunderbuch« ist ein lebendiges Beispiel historischer Volksfrömmigkeit und liegt nun in einer hochwertigen Reprint-Ausgabe vor.
27 x 19 cm (Querformat), 144 Seiten
Fadenheftung mit Pappeinband
2 Schwarz-Weiß- und 345 Farb-Abbildungen
Gebundener Ladenpreis: € 33,–
(zzgl. Porto & Verpackung)
Nach der 2020 erschienen Biografie über Camillo Kurz und den Ende 2022 veröffentlichen Biografien und Werkverzeichnissen von Arthur Kurtz und Augustin Kurtz-Gallenstein legt Monika Lafer nun das dritte Buch zur Künstlerfamilie Kurtz vor:
Das Werkverzeichnis von Camillo Kurtz.
Leben und Werk des steirischen Künstlers erhalten so die jeweilige Würdigung und Aufmerksamkeit, die ihnen jedenfalls zusteht.
Das Buch wird ergänzt durch Tagebucheinträge und den Stambaum des Camillo Kurtz.
Zwei Künstler in Spannungsfeld
zwischen Tradition und Aufbruch
19 x 27 cm, 288 Seiten
Fadenheftung mit Pappeinband
43 Schwarz-Weiß- und 480 Farb-Abbildungen
Gebundener Ladenpreis: € 39,–
(zzgl. Porto & Verpackung)
Propst Mag. Bernhard Mayrhofer CanReg und Mag. Christopher Schaffer präsentierten das neu er-schienene Buch "Die Festenburg und die Kirchen der Vorauer Stiftspfarren" im Barocksaal des Stiftes Vorau.
Bernhard Mayrhofers Buch beschäftigt sich auf mehreren Ebenen mit der Baugeschichte der Festenburg und der 13 Kirchen, die zum Augustiner Chorherrenstift Vorau
gehören:
Basis ist die umfassende Recherchearbeit in Archiven und Bibliotheken. Die quellenkundlichen Erkenntnisse zur Baugeschichte ergänzt der Autor mit Begehungen der Kirchen und der
Festenburg. Insbesondere Dachböden, in deren Bereich Reste historischer Fassaden zu sehen sind, ermöglichen Ein-blicke in die Geschichte der Gebäude.
Bemerkenswert sind schließlich die frühen Fotografien der Kirchen sowohl von außen als auch Innenaufnahmen. Die ältesten Bilder wurden in der letzten Dekade des 19. Jahrhunderts aufgenommen: Es
sind teilweise unbekannte Dokumente, die in diesem Buch erstmals veröffentlicht werden.
Günter Theuerkauf veröffentlicht mit seinem Buch die erste Monografie des aus dem Trentino stam-menden Künstlers Joseph Anton Amonte.
Sie beginnt mit der zusammengefassten Geschichte von Stift Rein und des Zisterzienserordens, bevor der Autor auf die Barockisierung des Klosterkomplexes eingeht. Hier wird Joseph Amonte, einer der prägenden Künstler dieser historischen Um- und Neugestaltung Reins vorgestellt. Der Biografie folgen Vorstellung und Beschreibung des Großteils von Amontes Reiner Arbeiten: Ölgemälde, mehrere Seiten- altäre der Stiftskirche und die Fresken des Huldigunssaales und des Schauraums der Klosterbibliothek.
Des Buch ist auch ein Kunstführer durch Stift Rein: Den Ort, für und an dem Joseph Amonte gearbeitet hat. Es sind fast zwanzig Jahre – von 1734 bis 1753 – in denen Joseph Amonte seine gesamte Schaffenskraft den Zisterziensern widmet. Die religiösen und kunsthistorischen Verbindungen in Amontes Werk sind damals wie heute sichtbar.
Diese Publikation ergänzt nicht nur den kunsthistorischen Literaturkanon über Stift Rein: Sie schießt eine wesentliche Lücke in der Kunstgeschichte des Landes Steiermark.
Im Grazer Landeszeughaus – der weltweit größten historischen Waffenkammer – wurde am 2. Juni die kommentierte Ausgabe der Zweikampfhandschrift Albrecht Dürers vorgestellt. Im vierten Stock des Zeughauses, in dem die Veranstaltung statt fand, sind passenderweise die Blankwaffen wie Schwerter, Säbel und Zweihänder untergebracht: Einen besseren Ort für die Präsentation einer Zweikampfhandschrift gibt es wohl sicherlich nicht.
Im einzigartigen Ambiente des Landeszeughauses begrüßt Verleger Mag. Christopher Schaffer die Gäste.
Dr. Rainer Welle sprach über einige der vielen Fragen der Erforschung von Albrecht Dürers Zweikampfhandschrift.
WORTUNGEN
SEKUNDENSTRICHE
73 Gedichte von Karl Heinz Schwarzmann
28 Federzeichnungen in schwarzer Tusche
von Friederike Jeanne Nestler-Rebeau
Mit einem Essay von Walter Titz
24,5 x 29,7 cm, 132 Seiten
Fadenbindung mit sichtbarer Heftung
Einband: Buchbinderpappe
Gebundener Ladenpreis: € 50,–
(zzgl. Porto & Verpackung)
Mit diesem außergewöhnlichen Buch erscheint erstmals ein Werk der Gegenwartskunst und -literatur bei Sublilium. Die Entscheidung für diese Ausgabe liegt in der besonderen Ausstrahlung der Zeichnungen und der Freude an den Gedichten, die jeden sich dieser Kunst offen Nähernden einnimmt und festhält.
Die Lyrik des Kunsthistorikers Karl Heinz Schwarzmann findet ihre Identität im synästhetischen Kontext mit allen anderen Kunstrichtungen (Musik, Malerei, Architektur...). So stehen auch die Gedichte in einem assoziativen Verhältnis zu Jeanne Nestler-Rebeaus phantasmagorischen Zeichnungen. Annäherung, aber auch Distanzen ergeben – reflexiv – intuitive Verbindungsmechanismen.
Monika Lafer:
CAMILLO KURTZ
(1896–1973)
Ein Künstler der steirischen Moderne:
vielbegabt, wenig beachtet, weitgereist
19 x 27 cm, 136 Seiten mit
91 Farb- und 10 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Registerauszügen, Plänen und einer Illustration der Autorin.
Fester Einband mit Fadenheftung
Gebundener Ladenpreis: € 28,–
(zzgl. € 4,50 für Porto und Verpackung
Camillo Kurtz war – im oststeirischen Gleisdorf zuhause – zeit seines Lebens der gegenständlichen Malerei und Zeichnung treu geblieben, hatte sich aber in seinen erhaltenen schriftlichen Aufzeichnungen sehr mit den philosophischen Zugängen und Diskursen zur Kunst auseinandergesetzt. Dass er als Künstler der Moderne bisher wenig beachtet wurde, weist deutlich auf die selbst im Rückblick polarisierte Sicht der Kunstbetrachtung hin, die sich fast ausschließlich für jene Formen der Moderne interessiert, die sich durchgesetzt haben.
Da die Rezeption eines Künstlers, wie Monika Lafer deutlich macht, stark von gesellschaftlichen Moden, Präsen-tationsmöglichkeiten und – vor allem – einer unvoreingenommenen Kunstvermittlung abhängt, ist es ihr besonders zu danken, dass sie mit ihrer Arbeit ein helles Schlaglicht auf eine Künstlerpersönlichkeit ihrer Gleisdorfer Heimat richtet und damit einen wertvollen Beitrag zu dieser Kunst- und Kulturvermittlung leistet.
(UD Dr. Hannes Galter Vorstandsvorsitzender des Bildungsnetzwerkes Steiermark)
Das Korrigieren und Lektorieren der Bücher, die bei Sublilium erscheinen, gehört zu unserem Arbeits-alltag: In letzter Zeit gibt es immer wieder Anfragen, ob wir uns auch mit Texten auseinandersetzen, die nicht als Verlagswerke publiziert werden: Also haben wir uns entschlossen, Korrektorat und Lektorat als separate Leistungen anzubieten. Klicken Sie einfach auf den Button, um zu erfahren, was wir für Sie tun können!
Elisabeth Brenner, Das romanische Rein. Kirche und Klausurkomplex des 12. Jahrhunderts im Kontext mittelalterlicher Zisterzienserarchitektur. Dissertation, Kumberg (Sublilium Schaffer. Verlag für historische Buchkultur) 2016, 228 Seiten, reich illustriert.
Das 1129 vom steirischen Markgrafen Leopold gegründete Zisterzienserkloster Rein bei Graz war das 38. Kloster des damals vor allem durch die Persönlichkeit Bernhards von Clairvaux (um 1090–1153) in einem ungeheuren Aufschwung befindlichen, streng zentralistisch organisierten Ordens und gehörte zur Filiationsreihe von Morimond. Es gilt heute weltweit als das älteste noch bestehende Zisterzienserkloster. Wiewohl die Reiner Klosterbauten seit dem 17. Jahrhundert schrittweise umgebaut wurden und vor allem die Stiftskirche zwischen 1738 bis 1747 völlig neu erstanden ist, hat man schon längere Zeit unter dem heutigen Erscheinungsbild mittelalterliche Baureste vermutet. Über die Stiftskirche gab es ob des Alters der Gründung immer wieder Spekulationen hinsichtlich einer „Gebetsscheune“, wie man die ersten Bauten hinsichtlich ihrer Einfachheit in der Forschung auch abwertend bezeichnete. Umfangreiche Renovierungsarbeiten im Stiftsbereich und ab 2010 auch in der Kirche, die von intensiven Bauforschungen begleitet
wurden, machten größere Bereiche älteren Mauerwerks sichtbar. Es ist das Verdienst von Elisabeth Brenner, für ihre Dissertation am Institut für Kunstgeschichte der Universität Graz weitgespannte Überlegungen angestellt und Forschungen durchgeführt zu haben, die unser Wissen um diese frühe Klostergründung der Steiermark und den Zisterzienserorden überhaupt wesentlich bereichert haben.
Im Zuge der Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Stiftskirche nicht, wie lange vermutet, bloß eine einfache Pfeilerbasilika in Rechteckform war, sondern eine querschifflose Ostlösung in Form eines wegen der größeren Breite des Mittelschiffes leicht gestaffelten Dreiapsidenchores besaß, der allerdings außen rechteckig ummauert wurde. Dieser sogenannte „bayrische Typ“ findet sich seit dem frühen 11. Jahrhundert im Ostalpenraum häufig, etwa in der näheren Umgebung in Ossiach oder Seckau. Die Kirche des Mutterklosters Ebrach in Franken besaß zwar ebenfalls einen gestaffelten Dreiapsidenchor, doch schloss dieser an ein Querhaus mit einem östlichen Apsidenpaar an, sodass die Gesamtanlage gegen Osten fünf Rundapsiden aufwies. Das wiederum von Rein aus 1132/36 besiedelte Kloster Sittich/Stična in Krain übernahm im Wesentlichen die Ebracher Lösung.
Offenbar hatte man in Rein um 1130 schon mit dem massiven Mauerbau der Kirche begonnen, als es in Burgund noch nicht den Normtyp gab, der von Clairvaux (Bau II) ausgehend weite Verbreitung fand, ja zum Normtyp der Zisterzienser im 12. Jahrhundert schlechthin wurde. Er ist vor allem in Fontenay zur Gänze und – für uns interessant – in Viktring bei Klagenfurt wenigstens zum Teil erhalten geblieben. In den späten dreißiger Jahren des 12. Jahrhunderts setzte sich dieser Typ endgültig durch und bewirkte etwa in der damals in Bau befindlichen Kirche von Morimond 1138/39 eine Planänderung, die wiederum auf Heiligenkreuz im Wienerwald Auswirkungen gehabt haben dürfte. In Rein war der Bau zu diesem Zeitpunkt offenbar schon so weit gediehen – die Weihe der Kirche erfolgte 1140! –, dass man sich mit der äußeren Ummantelung behalf, die Apsiden innen aber beließ.
Die Autorin beschäftigt sich eingangs intensiv mit den Zielsetzungen und Grundprinzipien des Zisterzienserordens wie etwa Regeltreue (puritas regulae), Einheitlichkeit (uniformitas), Einfachheit (simplicitas) sowie Authentizität der verwendeten Schriften. Man wollte sich auf das Notwendige (necessitas) beschränken und auf alles Überflüssige (superfluitas) verzichten; diese Grundsätze wurden in allen Bereichen des klösterlichen Lebens von den Messgesängen bis zur Kirchenausstattung zunächst streng eingehalten. Auch der in der Literatur im Laufe der vergangenen Jahrzehnte kontrovers beurteilten Frage, ob nun Ordensleute oder angestellte Handwerker die Planung der Kirchen und Klosterbauten durchführten, geht sie nach und tendiert zu Letzterem. Im Zuge ihrer Studien kann sie nachweisen, dass das in der Fachliteratur ständig aufgezeigte idealtypische Schema der Klosterräume um den Kreuzgang (Kapitelsaal, Auditorium, Skriptorium, Novizensaal im Osttrakt, Dormitorium, Refektorium und Küche im Süden sowie Cellarium und der Konversentrakt im Westen) in Rein nicht nur in der Abfolge der Räume, sondern auch in den Proportionen streng eingehalten wurde. Ähnliches ist wohl auch in Viktring zu vermuten. Dass die Zisterzienser die anfängliche Strenge seit dem Spätmittelalter nicht mehr durchhielten und im Barock vor allem in Bayern, Schwaben und Österreich ihre Bauten besonders üppig ausstatten ließen, dafür ist Rein selbst übrigens ein gutes Beispiel. Die Arbeit von Brenner ist nicht nur streng methodisch aufgebaut und gründlich recherchiert, sondern der vorliegende Band ist auch überaus reich mit Bildern, vor allem aber Planzeichnungen ausgestattet, die die Vorstellung der doch großteils heute nur mehr virtuell rekonstruierten Räumlichkeiten wesentlich erleichtern. So ist die vorliegende Arbeit ein wesentlicher Baustein zum Verständnis der Bautätigkeit der frühen Zisterzienser wie auch des Klosterbaues im Ostalpenraum am Beginn der Hochromanik.
Klagenfurt am Wörthersee Wilhelm Deuer